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Der Blues der Bücher
http://rabenherz.com
Die liebevoll erzählte Seefahrtgeschichte vom "schwimmenden Fiasko der 70er Jahre"
Bilder und Texte von Raphael Rabenherz

Die Antwort der Männer war die Erfindung der »Heiligen Schrift«

 

 

 

Abenteuer Afrika
Der Kakerlakenkrieg
Essen ist zum Teilen da
Geheimnis der Männerherrschaft I
Geheimnis der Männerherrschaft II
Geheimnis der Männerherrschaft III

special

 

Elise
Elise

"Der Blues der Bücher" erzählt von der Erfindung der "Heiligen Schrift" und der Kunst, sich selbst zu beherrschen.

Männerherrschaft II

Feuerzeichen

neue Götter

Enuma elisch

Auge um Auge

Gesetze

born to be wild

Ahura Mazda

Teufel und Hexen

Gut und Böse

Pandora

Hochgott Él

Alleinherrschaft

neue Geschichten

großer Gott

Zeichen am Fleisch

Beelzebub

schwer zu begreifen

Töchter Alláhs

satanische Verse

heiliger Krieg

 

Männerherrschaft III

alles geregelt

das weiße Kamel

Jungfraugeburten

Achsenzeit

neue Bücher

Gott im Himmel

Rache der Männer

an einem Montag

Märchen

einfacher zu glauben

Schöpfungsgeschichten

UFOs

geistige Reife

Zweifel

welche Wahrheit?

 

 

 

 

 

Weil niemand auf ihr Klagen hörte, drückten sie ihren Zorn in den Ton und erfanden dabei das Gesetzbuch, die Sünde, die Schuld und den männlichen Herrgott, der vom Sex und den mondsüchtigen Frauen nichts mehr wissen wollte. Es war an der Zeit. Die alten Mondgöttinnen und ihre Stiere wurden gegen Sonnengötter ausgetauscht. Die Sonne hatte das Tierkreiszeichen Stier durchwandert und stand nun im Feuerzeichen des Widders.

Den neuen Sonnengöttern war der wilde erdverbundene Urstier mit seiner weiblichen Seele und den mondsichelförmigen Hörnern ein Gräuel. Allein die frustrierende Potenz. Der heilige Stier der Frauen sollte von nun an kastriert werden, um als Zugtier Sklavendienste zu leisten.
Das geschah vor knapp 4000 Jahren, als Abraham der Legende nach seine Heimatstadt Ur verließ, und Sodom und Gomorrha von Él, dem Gott der Patriarchen, ausgelöscht werden musste, wegen der sexuellen Ausschweifungen, die dort unten am toten Meer stattfanden.

200 Jahre später, vor 3800 Jahren, schrieben babylonische Priester die alten sumerischen Hymnen um und verfassten so die erste Heilige Schrift: Den Schöpfungsmythos "Enuma elisch", was soviel heißt, wie: "Am Anfang".
Es war die Geschichte von Marduk, dem Erlöser, der das weibliche Chaos besiegte und dem von den Göttern die Herrschaft über die Erde gegeben wurde.

Das Volk feierte trotzdem lieber die Fruchtbarkeitskulte, sodass vor 3700 Jahren schließlich der akkadische Sonnengott Shamash (Sonne) persönlich herabsteigen musste, um dem babylonischen König Hammurabi (reg. 1728-1686 v. u. Z.) 282 neue Gesetze zu übergeben, die in einen großen steinernen Phallus gemeißelt werden sollten, damit jeder das lesen konnte. Von nun an wurde vergolten:
"Auge um Auge, und Zahn um Zahn!" Es war der Anfang vom Ende der göttlichen Liebe. Der seit ewigen Zeiten von den Göttern gepflegte Inzest stand nun unter Todesstrafe. Die Beteiligten wurden verbrannt.

Die Assyrer (ab 1300 v. u. Z.) erfanden später weitere sexualfeindliche Gesetze, um die Macht der großen Göttin zu brechen. Homosexuelle und Ehebrecher sollten kastriert und Prostituierte verstümmelt werden, selbst wenn es nur den Verdacht gab. Die Frauen sollten Kinder kriegen. Auf Abtreibung stand die Todesstrafe durch Pfählen, inklusive Begräbnisverbot. Man ließ sie von den Geiern fressen.

Nach den Gesetzen der Hethiter (1640-1200 v. u. Z) war des Todes, wer eine Kuh, ein Schwein oder einen Hund vergewaltigte. Die Vergewaltigung von Pferden und Maultieren war dagegen kein Thema. Schafe wurden den Männern sogar empfohlen. Die missbrauchten Tiere sollten danach getötet werden. Sie galten als strafmündig. Wurde zum Beispiel ein Mann von einem Stier besprungen, musste der Stier getötet werden. Schweine, die das gleiche taten, blieben dagegen straffrei.

Kris kannte sich aus in diesen Dingen. Wenn es regnete und das Gras gut war, machte es Spaß zuzuhören. Er konnte gut erzählen, wir sollten ihm glauben, das ließe sich alles anhand von Büchern belegen, was damals alles verboten werden musste, wegen der schlimmen Erfahrungen mit Sodom und Gomorrha. Die Frauen hätten sich an den Männern vergangen. Und nicht nur die Frauen. Wir sollten uns diese Zeit vorstellen, die zweite Hälfte des zweiten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung, wo sich die Männer im nahen Osten nicht mehr auf die Straße trauten, aus Angst, ganz legal von einem männlichen Schwein vergewaltigt zu werden.
Wir sollten uns klarmachen, dass nur aus Angst vor der Sexualität, der Teufel, die Gesetzbücher und die Religionen erfunden wurden, bis hin zum Monotheismus, der Lehre vom einen und ewigen Gott männlichen Geschlechts, der sich entweder selbst erschuf, oder immer schon da war, um bloß nicht mit einer Frau in Berührung zu kommen, oder gar mit einem Stier.
Die Erfindung der Religion sei eine Angstreaktion der Männer auf die Misshandlungen durch ihre Matronen gewesen. Das Wort Religion bedeute nichts anderes als "Gottesfurcht", oder "Angst vor Gott". Angst vor dem Leben und Angst vor dem wilden Stier. Wir sollten uns davon befreien und unsere Schattenseiten anerkennen. Das sei ein Teil unseres Lebens:
"We are born, to be wild!"

*

Vom altiranischen Kriegsgott "Mithras" und seinen Priestern wurden die Stiere am liebsten getötete, um den Frauen zu zeigen, was ihnen blühte, wenn sie sich nicht den Männern unterordneten. Das geschah vor etwa 3000 Jahren. Die Eisenzeit hatte gerade begonnen (1100 Jahre v. u. Z.). Das Leben sollte für alle Beteiligten härter werden. Überall im Land wurden Rinder und Stiere geopfert. Die Feuer brannten Tag und Nacht, bis schließlich der Prophet Zarathustra (630-553 v. u. Z.) erschien, als Schutzpatron der Rinder die rohe Botschaft seines Gottes "Ahura Mazda" zu verkünden: Die Drohung mit der ewigen Verdammnis.

Die Heilige Menstruation galt von nun an als Unreinheit und die Erzeugung von Söhnen als religiöse Pflicht. Das Sexualleben der Frauen sollte der Zeugung von Nachkommen dienen. Die Lust wurde verteufelt. Die ganze Sache galt als sündig. Vor dem Beischlaf und nach dem Samenerguss musste gebetet werden. Aus Inanna's Himmelbett der göttlichen Vereinigung und heiligen Hochzeit entwickelte sich das Schlachtfeld der bürgerlichen Ehe, der Tatort millionenfacher Vergewaltigungen im Namen des Herrn. Ein Mann, der seine Ehefrau schwängerte, wurde von einer Todsünde befreit. Wer seinen Samen dagegen verlor oder sinnlos verschleuderte, ohne ein Kind zu zeugen, musste damit rechnen, zu Tode gepeitscht zu werden.
Schwule und Lesben galten als Dreck. Sie wurden unverzüglich getötet. Danach kamen sie in die Hölle, um fortan als Teufel und Hexen weiterzuleben.

Mit der Lehre des Zoroaster setzte sich vor 2500 Jahren, nach einem 3000 jährigen Krieg der Geschlechter, das Patriarchat endgültig durch.
Frauen durften wegen ihrer regelmäßigen vermeintlichen Unreinheit nicht länger als Priesterinnen amtieren. Die heiligen Huren wurden verfolgt und grausam getötet. Für den Sonnen- und Kriegsgott Ahura Mazda waren sie die todeswürdigsten Wesen überhaupt. Noch todeswürdiger als Schlangen oder Froschweibchen.

Der Name des neuen Sonnengottes "Ahura" bedeutete Herr des Gerichts. "Mazda" bedeutete Weisheit. Die Welt wurde in Gut und Böse aufgeteilt. In Tag und Nacht. Das Böse sollte mit Peitsche und Zuchtriemen vernichtet werden, um die Welt vor dem Untergang zu retten. Der "Teufel" wurde erfunden. Sein Name war Ahriman und die Macht seiner Diener gefürchtet. Überall lauerten Hexen und Dämonen mit ihren mondsichelförmigen Stierhörnern, um den Geschlechtstrieb der Menschen zu reizen, oder Rassenschande zu treiben. Alles, was die Menschheit früher zu Gott geführt hatte, die Liebe, die Lust und die Sexualität der großen Göttin, galt von nun an als der direkte Weg zur Hölle.
Der Teufel, das war in Wirklichkeit die Frau. All so sprach Zarathustra, bevor er von den Heiden erschlagen wurde.

Der Name Zarathustra oder Zoroaster bedeutete soviel wie "Kameltreiber" (Kamele haltend). So wie sein Name, war auch sein Leben und seine Lehre. Nach seinem Tod entstand daraus der Zoroastrismus, dessen verrückte Ideen von Gut und Böse bis auf den heutigen Tag unter den Menschen weiterleben, sowohl in den drei großen Schriftreligionen, als auch in den modernen Satanskulten und den profanen Gesetzbüchern der zivilisierten Welt.

*

Bis zum Beginn der Eisenzeit, vor etwa 3000 Jahren war die Idee einer männlichen Vorherrschaft noch ein revolutionärer Traum. Die Männer emanzipierten sich langsam und erkundeten ihre Möglichkeiten.

In Griechenland machte man die Frauen mit Hilfe von bizarren Göttergeschichten schlecht. Das Böse kam demnach durch eine Frau auf die Welt, durch die schöne Pandora, die extra zu diesem Zweck erschaffen wurde. Der Name Pandora bedeutete "Allgeberin", doch was sie zu geben hatte, war schlecht. In der Büchse, die ihr Zeus mitgab, steckten alle Übel dieser Welt, die sich über die gesamte Erde ausbreiten sollten, als Rache dafür, dass Prometheus der Menschheit das Feuer gebracht hatte. So blieb den Menschen nur die Hoffnung, dass das Böse eines Tages wieder von allein aus der Welt verschwinden würde.
Bis dahin arrangierten sich die griechischen Männer mit den Gegebenheiten und erfanden vor etwa 2800 Jahren die Sklaverei, um sich das Leben zu erleichtern. 300 Jahre später erdachten sie die Demokratie (509-338 v. u. Z.), die Herrschaft des männlichen Volkes. Frauen hatten nun die gleichen Rechte wie Sklaven.

Das 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung war ein Zeitalter der Revolutionen. Im Himmel, wie auf Erden. In Israel, das einst nach dem kanaanitischen Hochgott Él benannt worden war, wollte von nun an Jahwe, der Gott des Sinai, der Einzige sein. Den anderen Göttinnen und Göttern sollten nicht länger Opfer gebracht werden. Weder Ba'al, noch Él, deren bluttriefende Altäre zum Himmel stanken, noch der Frau des Él, der Ashera (Astarte), der Mutter der Götter, oder gar Anath, der männermordenden Schwester des Ba'al, mit ihren sexuellen Fruchtbarkeitskulten.

Die Israeliten, das Volk der Sklaven, mit denen Jahwe einen Bund geschlossen hatte, sollten keine fremden Elohim mehr anbeten. Das wurde von den Propheten gefordert:
Sh'ma Israel! Höre, Israel!
Jahwe, ist unser Él,
Jahwe allein (ehad)!
(Deut. 6; 4ff)

Él shaddaj, der Allmächtige, war der Gott Abrahams gewesen. Das Wort "Él" steckte in allen möglichen Begriffen. Élat war zum Beispiel die Stadt der Göttin Ashera, der Frau des Gottes Él, der später von Jahwe entmachtet wurde. Der Name Jahwe bedeutete einfach nur Herr. Él dagegen bedeutete Gott. Im Namen Michael steckte die Frage: "Wer ist wie Gott?" Raphael bedeutete "Gott heilt".
Der Legende nach erhielt vor etwa 3900 Jahren der "Gotteskämpfer" Jakob, der Sohn des Isaak und Enkel des Abraham, den Ehrennamen "Israel". Die Nachkommen Jakobs nannten sich deshalb Israeliten. Jakob zeugte zwölf Söhne. Daraus entstanden später die 12 Stämme Israels. Im Namen Israel steckte die Hoffnung: "Gott möge sich als Herrscher erweisen".

Bei den griechischen Exiljuden hieß der Herr Jahwe "Kyrios", was ebenfalls Herr bedeutete. Él wurde dagegen Theós genannt. Ohne Él war das Leben gottlos. Der Psalmist stimmte daher sein Klagelied mit den Worten an:
Éli, Éli, lema sabachtani?
Mein Él, mein Él, warum hast du mich verlassen?
(Ps. 22; 2)

*

Am Anfang gab es noch Probleme mit dem Anspruch auf Alleinherrschaft eines einzigen männlichen Gottes, wegen der vielen Götternamen, die seit ewigen Zeiten bekannt waren. Als Gott vor 3250 Jahren, kurz vor dem Beginn der Eisenzeit mit der Übergabe der zehn Gebote an Mose auf dem Berg Sinai, seinen Bund mit Israel schloss, wurde er noch Él genannt.
Später, nach der Rückkehr der Judäer aus der babylonischen Gefangenschaft Ende des 6. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung (537-527 v. u. Z.), erdachten sie daher neue Namen, um die Botschaft zu verbreiten, dass Él von nun an Jahwe heißen sollte. So bedeutete der Name Elija "Mein Él ist Jahwe", und der Name Joel "Jahwe ist Él". Hoseja hieß "Jahwe rettet". Die Welt sollte endlich gerettet werden.

Neue Geschichten wurden geschrieben. Demnach war Jahwe vor den Rat der Götter getreten, der seit Urzeiten von Él geleitet wurde, um sich über das Chaos auf der Erde zu beklagen, über die Ungerechtigkeiten und den Frevel der Tieropfer. Er redete den versammelten Göttern ins Gewissen, warf ihnen Versagen vor, und absolute Unfähigkeit. Zum Schluss entmachtete Jahwe Él, und verurteilte die übrigen Götter zum Tode. Er wollte von nun an der Einzige sein und drohte seinem Volk. Sie sollten keine fremden Götter mehr anbeten:
Denn ich, Jahwe, dein Elohim, bin ein eifersüchtiger Él,
der da bedenkt die Schuld der Väter an den Kindern
bis ins dritte und vierte Geschlecht.
(Deut. 6; 4ff)

Nicht Marduk oder Ba'al hatten die Welt erschaffen und den Menschen, sondern Jahwe, weil es außer dem Herrn der Heere nun keinen Gott mehr geben sollte. Er verkündete es durch den Propheten Jesaja:
Vor mir wurde kein Gott erschaffen,
und auch nach mir wird es keinen geben.
Ich bin Jahwe, ich,
und außer mir gibt es keinen Retter!
(Jes. 43; 10f)

So entstand die Lehre vom ewigen und einzigen männlichen Gott, sowie der ewigen Verdammnis, für alle, die das nicht glauben wollten. Der Vereinigung in den Fruchtbarkeitskulten der großen Göttin wurde der Krieg erklärt. Die Tieropfer für Ba'al, die Schlangenkulte, und das goldene Kalb des Él waren Jahwe ein Dorn im Auge. Er mochte keine Rinder. Erst recht keine Stiere. Weder tot noch lebendig.
Die Männer sollten sich stattdessen ihr Allerheiligstes beschneiden lassen und so "das Zeichen des ewigen Bundes mit Gott an ihrem Fleische tragen". Er schuf eine neue Ordnung, trennte das Gute vom Bösen, so wie er den Himmel von der Erde und den Tag von der Nacht getrennt hatte. Jahwe war anders als alle anderen Götter und anders als die Menschen. Sie sollten sich das klar machen:
Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege.
So hoch der Himmel über der Erde ist,
so hoch erhaben sind meine Wege über euren Wegen,
und meine Gedanken über euren Gedanken.
(Jes. 55; 8f)

Das galt besonders für die Frauen. Sie unterstanden von nun an den Männern als persönliches Eigentum. Die Göttinnen hatten nichts mehr zu sagen. Für die Heiden waren die Götter Realitäten gewesen. Durch Abraham wurde Gott abstrakt.
Um die blutigen, von Fliegen umwölkten Opferaltäre der alten Mondgötter zu verspotten, entstand durch ein Wortspiel aus Él, dem Gott Abrahams, und "Ba'al-Zebul", dem Götterfürsten, ein neuer Fürst der Finsternis: "Beelzebub", der "Herr der Fliegen".

*

Bei den vorislamischen Arabern gab es ebenfalls viele Götter und Geister. Der Engel Gabriel war der "Mann des Gottes Él", der Anfang des 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung in einer Höhle bei Mekka dem Propheten Mohammed ("der Gepriesene", 570-632) die Weltanschauung des Islam überbrachte.
Islam bedeutete "Frieden schaffen durch Unterwerfung unter den Willen Gottes". Frieden schaffen durch Selbstaufgabe. Durch Kapitulation. Die Unterweisungen dauerten 22 Jahre (610-632). Eine lange Zeit. Der Prophet musste erst begreifen, dass es nun keinen Gott mehr geben sollte außer Gott. Früher war das anders gewesen. Da hatte es viele Götter gegeben und viele Göttinnen.

Der oberste Gott der vorislamischen Araber wurde bereits vor Mohammed Alláh genannt, was Él bedeutete, oder Gott. Auch Mohammed's Vater hieß Alláh, "Abd-Alláh". Er kam kurz nach der Geburt des Propheten ums Leben. Seine Mutter Ámina starb sechs Jahre später. Er wurde von Ammen großgezogen und später unter der Anleitung eines Onkels zum Karavanenführer ausgebildet. So lernte er auf seinen Reisen durch den Orient Menschen der verschiedensten Religionen kennen. Juden, Christen, und alle möglichen Heiden, die der großen Göttin Opfer brachten.

Die große Göttin der vorislamischen Araber hieß "Al-Lat". Sie wurde als Venussterngöttin verehrt. Ihr Symbol war ein weißer Granitstein. Zusammen mit der Morgensterngöttin Al-Uzza (Starke, Gewaltige), und der Abendsterngöttin Manát (Schicksal) repräsentierten diese drei Frauen die göttliche Dreifaltigkeit der Töchter Alláhs. Die übrigen Götter galten seit ewigen Zeiten als Söhne Alláhs.

Jeder Gott hatte seinen heiligen Stein. Der interessanteste Stein von allen war ein kopfgroßer, würfelförmiger, schwarzer Meteorit, der eines Tages vom Himmel stürzte und in der Wüste niederging. Sie nannten ihn Ka'aba (Kaaba), was einfach nur Würfel bedeutet.
Weil alle Menschen diesen Stein sehen wollten, entstand um das Heiligtum der "Ka'aba" herum das beliebte Handelszentrum Mekka, das zur Zeit des Propheten Mohammed von den heidnischen Kuraishiten (Koraisch oder Quraysh) beherrscht wurde, die den Kindern Alláhs ergeben waren.

Der alte Alláh, mit der Seele des Él, hatte viele Kinder gezeugt, was dem Propheten des neuen Alláh, mit der Seele des Zarathustra, Probleme bereitete. Nach einem Bericht des Historikers und Korankommentators Tabari (Abu Jafar at-Tabari, gest. 923) aus dem 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, hatte Mohammed in Mekka, um auch von den Kuraishiten als Prophet anerkannt zu werden, zunächst die Fürsprache der drei Töchter Alláhs empfohlen, um dann am nächsten Tag zu erklären, der Shaitan (Satan) habe ihm diese Verse in der "Sure mit dem Stern" (Sure 53;19 ff) auf die Zunge gelegt. Er konnte sich das nicht anders erklären. Das waren eindeutig satanische Verse, die sofort geändert werden mussten, noch bevor sie jemand aufschrieb. Das machte keinen Sinn. Warum sollte Gott Töchter haben, wenn nicht einmal die Menschen Töchter haben wollten? Das wäre doch wirklich ungerecht.
So wurde später, im Einheitsbekenntnis der 112. Sure noch einmal deutlich gemacht, dass Alláh einmalig war, und dass er keine Kinder hatte. Weder Söhne noch Töchter. Auch keine Frauen. Denn:
Sprich:
Er ist der eine Gott,
Der ewige Gott;
Er zeugt nicht und wird nicht gezeugt,
Keiner ist ihm gleich.
(Sure 112; 1-4)

Statt den satanischen Wünschen der kuraishitischen Herren von Mekka zu entsprechen, verkündete der Prophet, der weder lesen noch schreiben konnte, dass sie ihm glauben müssten, da er der größte aller Propheten sei und nach ihm keiner mehr kommen würde. Vor ihm habe es 124.000 Propheten gegeben, deren Reihe er nun als größter und letzter aller Propheten Alláhs besiegeln wollte. Schließlich war alles gesagt. So wurde aus dem Kaufmannssohn Mohammed das Siegel der Propheten. Eine kluge Idee.

Die Leute in Mekka glaubten ihm trotzdem kein Wort und verehrten lieber die Göttin Al-Lat, bis der Prophet im Jahr 622 zornig die Stadt verließ, um sich in dem Ort niederzulassen, der später Medina genannt wurde, Stadt des Propheten. Mit dieser Auswanderung, der sogenannten "hidschra" (hadsch) des Mohammed im Jahr 622, sollte die islamische Zeitrechnung beginnen. In Medina gab er neue Weisheiten von sich und führte schließlich den gerechten heiligen Krieg ein, um das verdorbene Mekka mit dem Schwert zum rechten Glauben zu führen und den heiligen Schrein der Ka'aba zum Heiligtum des Islam zu erklären.

Den gerechten heiligen Krieg gab es bereits 150 Jahre vor der Geburt des Propheten Mohammed (570/71). Das war eine christliche Erfindung. Der Kirchenvater Augustinus hatte es zur heiligen Pflicht erklärt, zum Lobe des Herrn Jesus Christus die Ungläubigen zu töten. Der größte und letzte aller Propheten war von der Idee begeistert. So wurde der Islam erfunden. Mit Lügen und Gewalt. Frei nach dem christlichen Vorbild.
In Wirklichkeit gab es keinen gerechten oder gar heiligen Krieg.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Copyright Raphael Rabenherz

Copyright Foto Elise: ongha

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Letzte Aktualisierung Juni 2002