special
"Der
Blues der Bücher" erzählt von der Erfindung
der "Heiligen Schrift" und der Kunst, sich selbst
zu beherrschen.
Männerherrschaft II
Feuerzeichen
neue
Götter
Enuma
elisch
Auge
um Auge
Gesetze
born
to be wild
Ahura
Mazda
Teufel
und Hexen
Gut
und Böse
Pandora
Hochgott
Él
Alleinherrschaft
neue
Geschichten
großer
Gott
Zeichen
am Fleisch
Beelzebub
schwer
zu begreifen
Töchter
Alláhs
satanische
Verse
heiliger
Krieg
Männerherrschaft III
alles
geregelt
das
weiße Kamel
Jungfraugeburten
Achsenzeit
neue
Bücher
Gott
im Himmel
Rache
der Männer
an
einem Montag
Märchen
einfacher
zu glauben
Schöpfungsgeschichten
UFOs
geistige
Reife
Zweifel
welche
Wahrheit?
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Weil
niemand auf ihr Klagen hörte, drückten sie ihren
Zorn in den Ton und erfanden dabei das Gesetzbuch, die
Sünde, die Schuld und den männlichen Herrgott,
der vom Sex und den mondsüchtigen Frauen nichts mehr
wissen wollte. Es war an der Zeit. Die alten Mondgöttinnen
und ihre Stiere wurden gegen Sonnengötter ausgetauscht.
Die Sonne hatte das Tierkreiszeichen Stier durchwandert
und stand nun im Feuerzeichen des Widders.
Den
neuen Sonnengöttern war der wilde erdverbundene Urstier
mit seiner weiblichen Seele und den mondsichelförmigen
Hörnern ein Gräuel. Allein die frustrierende
Potenz. Der heilige Stier der Frauen sollte von nun an
kastriert werden, um als Zugtier Sklavendienste zu leisten. Das
geschah vor knapp 4000 Jahren, als Abraham der Legende
nach seine Heimatstadt Ur verließ, und Sodom und
Gomorrha von Él, dem Gott der Patriarchen, ausgelöscht
werden musste, wegen der sexuellen Ausschweifungen, die
dort unten am toten Meer stattfanden.
200
Jahre später, vor 3800 Jahren, schrieben babylonische
Priester die alten sumerischen Hymnen um und verfassten
so die erste Heilige Schrift: Den Schöpfungsmythos
"Enuma elisch", was soviel heißt, wie:
"Am Anfang".
Es war die Geschichte von Marduk, dem Erlöser, der
das weibliche Chaos besiegte und dem von den Göttern
die Herrschaft über die Erde gegeben wurde.
Das
Volk feierte trotzdem lieber die Fruchtbarkeitskulte,
sodass vor 3700 Jahren schließlich der akkadische
Sonnengott Shamash (Sonne) persönlich herabsteigen
musste, um dem babylonischen König Hammurabi (reg.
1728-1686 v. u. Z.) 282 neue Gesetze zu übergeben,
die in einen großen steinernen Phallus gemeißelt
werden sollten, damit jeder das lesen konnte. Von nun
an wurde vergolten: "Auge um Auge, und Zahn um Zahn!"
Es war der Anfang vom Ende der göttlichen Liebe.
Der seit ewigen Zeiten von den Göttern gepflegte
Inzest stand nun unter Todesstrafe. Die Beteiligten wurden
verbrannt.
Die
Assyrer (ab 1300 v. u. Z.) erfanden später weitere
sexualfeindliche Gesetze, um die Macht der großen
Göttin zu brechen. Homosexuelle und Ehebrecher sollten
kastriert und Prostituierte verstümmelt werden, selbst
wenn es nur den Verdacht gab. Die Frauen sollten Kinder
kriegen. Auf Abtreibung stand die Todesstrafe durch Pfählen,
inklusive Begräbnisverbot. Man ließ sie von
den Geiern fressen.
Nach
den Gesetzen der Hethiter (1640-1200 v. u. Z) war des
Todes, wer eine Kuh, ein Schwein oder einen Hund vergewaltigte.
Die Vergewaltigung von Pferden und Maultieren war dagegen
kein Thema. Schafe wurden den Männern sogar empfohlen.
Die missbrauchten Tiere sollten danach getötet werden.
Sie galten als strafmündig. Wurde zum Beispiel ein
Mann von einem Stier besprungen, musste der Stier getötet
werden. Schweine, die das gleiche taten, blieben dagegen
straffrei.
Kris
kannte sich aus in diesen Dingen. Wenn es regnete und
das Gras gut war, machte es Spaß zuzuhören.
Er konnte gut erzählen, wir sollten ihm glauben,
das ließe sich alles anhand von Büchern belegen,
was damals alles verboten werden musste, wegen der schlimmen
Erfahrungen mit Sodom und Gomorrha. Die Frauen hätten
sich an den Männern vergangen. Und nicht nur die
Frauen. Wir sollten uns diese Zeit vorstellen, die zweite
Hälfte des zweiten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung,
wo sich die Männer im nahen Osten nicht mehr auf
die Straße trauten, aus Angst, ganz legal von einem
männlichen Schwein vergewaltigt zu werden.
Wir sollten uns klarmachen, dass nur aus Angst vor der
Sexualität, der Teufel, die Gesetzbücher und
die Religionen erfunden wurden, bis hin zum Monotheismus,
der Lehre vom einen und ewigen Gott männlichen Geschlechts,
der sich entweder selbst erschuf, oder immer schon da
war, um bloß nicht mit einer Frau in Berührung
zu kommen, oder gar mit einem Stier. Die
Erfindung der Religion sei eine Angstreaktion der Männer
auf die Misshandlungen durch ihre Matronen gewesen. Das
Wort Religion bedeute nichts anderes als "Gottesfurcht",
oder "Angst vor Gott". Angst vor dem Leben und
Angst vor dem wilden Stier. Wir sollten uns davon befreien
und unsere Schattenseiten anerkennen. Das sei ein Teil
unseres Lebens:
"We are born, to be wild!"
*
Vom
altiranischen Kriegsgott "Mithras" und seinen
Priestern wurden die Stiere am liebsten getötete,
um den Frauen zu zeigen, was ihnen blühte, wenn sie
sich nicht den Männern unterordneten. Das geschah
vor etwa 3000 Jahren. Die Eisenzeit hatte gerade begonnen
(1100 Jahre v. u. Z.). Das Leben sollte für alle
Beteiligten härter werden. Überall im Land wurden
Rinder und Stiere geopfert. Die Feuer brannten Tag und
Nacht, bis schließlich der Prophet Zarathustra (630-553
v. u. Z.) erschien, als Schutzpatron der Rinder die rohe
Botschaft seines Gottes "Ahura Mazda" zu verkünden:
Die Drohung mit der ewigen Verdammnis.
Die
Heilige Menstruation galt von nun an als Unreinheit und
die Erzeugung von Söhnen als religiöse Pflicht.
Das Sexualleben der Frauen sollte der Zeugung von Nachkommen
dienen. Die Lust wurde verteufelt. Die ganze Sache galt
als sündig. Vor dem Beischlaf und nach dem Samenerguss
musste gebetet werden. Aus Inanna's Himmelbett der göttlichen
Vereinigung und heiligen Hochzeit entwickelte sich das
Schlachtfeld der bürgerlichen Ehe, der Tatort millionenfacher
Vergewaltigungen im Namen des Herrn. Ein Mann, der seine
Ehefrau schwängerte, wurde von einer Todsünde
befreit. Wer seinen Samen dagegen verlor oder sinnlos
verschleuderte, ohne ein Kind zu zeugen, musste damit
rechnen, zu Tode gepeitscht zu werden. Schwule
und Lesben galten als Dreck. Sie wurden unverzüglich
getötet. Danach kamen sie in die Hölle, um fortan
als Teufel und Hexen weiterzuleben.
Mit
der Lehre des Zoroaster setzte sich vor 2500 Jahren, nach
einem 3000 jährigen Krieg der Geschlechter, das Patriarchat
endgültig durch.
Frauen durften wegen ihrer regelmäßigen vermeintlichen
Unreinheit nicht länger als Priesterinnen amtieren.
Die heiligen Huren wurden verfolgt und grausam getötet.
Für den Sonnen- und Kriegsgott Ahura Mazda waren
sie die todeswürdigsten Wesen überhaupt. Noch
todeswürdiger als Schlangen oder Froschweibchen.
Der
Name des neuen Sonnengottes "Ahura" bedeutete
Herr des Gerichts. "Mazda" bedeutete Weisheit.
Die Welt wurde in Gut und Böse aufgeteilt. In Tag
und Nacht. Das Böse sollte mit Peitsche und Zuchtriemen
vernichtet werden, um die Welt vor dem Untergang zu retten.
Der "Teufel" wurde erfunden. Sein Name war Ahriman
und die Macht seiner Diener gefürchtet. Überall
lauerten Hexen und Dämonen mit ihren mondsichelförmigen
Stierhörnern, um den Geschlechtstrieb der Menschen
zu reizen, oder Rassenschande zu treiben. Alles, was die
Menschheit früher zu Gott geführt hatte, die
Liebe, die Lust und die Sexualität der großen
Göttin, galt von nun an als der direkte Weg zur Hölle.
Der Teufel, das war in Wirklichkeit die Frau. All so sprach
Zarathustra, bevor er von den Heiden erschlagen wurde.
Der
Name Zarathustra oder Zoroaster bedeutete soviel wie "Kameltreiber"
(Kamele haltend). So wie sein Name, war auch sein Leben
und seine Lehre. Nach seinem Tod entstand daraus der Zoroastrismus,
dessen verrückte Ideen von Gut und Böse bis
auf den heutigen Tag unter den Menschen weiterleben, sowohl
in den drei großen Schriftreligionen, als auch in
den modernen Satanskulten und den profanen Gesetzbüchern
der zivilisierten Welt.
*
Bis
zum Beginn der Eisenzeit, vor etwa 3000 Jahren war die
Idee einer männlichen Vorherrschaft noch ein revolutionärer
Traum. Die Männer emanzipierten sich langsam und
erkundeten ihre Möglichkeiten.
In
Griechenland machte man die Frauen mit Hilfe von bizarren
Göttergeschichten schlecht. Das Böse kam demnach
durch eine Frau auf die Welt, durch die schöne Pandora,
die extra zu diesem Zweck erschaffen wurde. Der Name Pandora
bedeutete "Allgeberin", doch was sie zu geben
hatte, war schlecht. In der Büchse, die ihr Zeus
mitgab, steckten alle Übel dieser Welt, die sich
über die gesamte Erde ausbreiten sollten, als Rache
dafür, dass Prometheus der Menschheit das Feuer gebracht
hatte. So blieb den Menschen nur die Hoffnung, dass das
Böse eines Tages wieder von allein aus der Welt verschwinden
würde. Bis
dahin arrangierten sich die griechischen Männer mit
den Gegebenheiten und erfanden vor etwa 2800 Jahren die
Sklaverei, um sich das Leben zu erleichtern. 300 Jahre
später erdachten sie die Demokratie (509-338 v. u.
Z.), die Herrschaft des männlichen Volkes. Frauen
hatten nun die gleichen Rechte wie Sklaven.
Das
6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung war ein Zeitalter
der Revolutionen. Im Himmel, wie auf Erden. In Israel,
das einst nach dem kanaanitischen Hochgott Él benannt
worden war, wollte von nun an Jahwe, der Gott des Sinai,
der Einzige sein. Den anderen Göttinnen und Göttern
sollten nicht länger Opfer gebracht werden. Weder
Ba'al, noch Él, deren bluttriefende Altäre
zum Himmel stanken, noch der Frau des Él, der Ashera
(Astarte), der Mutter der Götter, oder gar Anath,
der männermordenden Schwester des Ba'al, mit ihren
sexuellen Fruchtbarkeitskulten.
Die
Israeliten, das Volk der Sklaven, mit denen Jahwe einen
Bund geschlossen hatte, sollten keine fremden Elohim mehr
anbeten. Das wurde von den Propheten gefordert:
Sh'ma Israel! Höre, Israel!
Jahwe, ist unser Él,
Jahwe allein (ehad)!
(Deut. 6; 4ff)
Él
shaddaj, der Allmächtige, war der Gott Abrahams gewesen.
Das Wort "Él" steckte in allen möglichen
Begriffen. Élat war zum Beispiel die Stadt der
Göttin Ashera, der Frau des Gottes Él, der
später von Jahwe entmachtet wurde. Der Name Jahwe
bedeutete einfach nur Herr. Él dagegen bedeutete
Gott. Im Namen Michael steckte die Frage: "Wer ist
wie Gott?" Raphael bedeutete "Gott heilt".
Der Legende nach erhielt vor etwa 3900 Jahren der "Gotteskämpfer"
Jakob, der Sohn des Isaak und Enkel des Abraham, den Ehrennamen
"Israel". Die Nachkommen Jakobs nannten sich
deshalb Israeliten. Jakob zeugte zwölf Söhne.
Daraus entstanden später die 12 Stämme Israels.
Im Namen Israel steckte die Hoffnung: "Gott möge
sich als Herrscher erweisen".
Bei
den griechischen Exiljuden hieß der Herr Jahwe "Kyrios",
was ebenfalls Herr bedeutete. Él wurde dagegen
Theós genannt. Ohne Él war das Leben gottlos.
Der Psalmist stimmte daher sein Klagelied mit den Worten
an: Éli,
Éli, lema sabachtani? Mein
Él, mein Él, warum hast du mich verlassen? (Ps.
22; 2)
*
Am
Anfang gab es noch Probleme mit dem Anspruch auf Alleinherrschaft
eines einzigen männlichen Gottes, wegen der vielen
Götternamen, die seit ewigen Zeiten bekannt waren.
Als Gott vor 3250 Jahren, kurz vor dem Beginn der Eisenzeit
mit der Übergabe der zehn Gebote an Mose auf dem
Berg Sinai, seinen Bund mit Israel schloss, wurde er noch
Él genannt. Später,
nach der Rückkehr der Judäer aus der babylonischen
Gefangenschaft Ende des 6. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung
(537-527 v. u. Z.), erdachten sie daher neue Namen, um
die Botschaft zu verbreiten, dass Él von nun an
Jahwe heißen sollte. So bedeutete der Name Elija
"Mein Él ist Jahwe", und der Name Joel
"Jahwe ist Él". Hoseja hieß "Jahwe
rettet". Die Welt sollte endlich gerettet werden.
Neue
Geschichten wurden geschrieben. Demnach war Jahwe vor
den Rat der Götter getreten, der seit Urzeiten von
Él geleitet wurde, um sich über das Chaos
auf der Erde zu beklagen, über die Ungerechtigkeiten
und den Frevel der Tieropfer. Er redete den versammelten
Göttern ins Gewissen, warf ihnen Versagen vor, und
absolute Unfähigkeit. Zum Schluss entmachtete Jahwe
Él, und verurteilte die übrigen Götter
zum Tode. Er wollte von nun an der Einzige sein und drohte
seinem Volk. Sie sollten keine fremden Götter mehr
anbeten: Denn
ich, Jahwe, dein Elohim, bin ein eifersüchtiger Él,
der da bedenkt die Schuld der Väter an den Kindern
bis ins dritte und vierte Geschlecht. (Deut.
6; 4ff)
Nicht
Marduk oder Ba'al hatten die Welt erschaffen und den Menschen,
sondern Jahwe, weil es außer dem Herrn der Heere
nun keinen Gott mehr geben sollte. Er verkündete
es durch den Propheten Jesaja: Vor
mir wurde kein Gott erschaffen,
und auch nach mir wird es keinen geben.
Ich bin Jahwe, ich,
und außer mir gibt es keinen Retter! (Jes.
43; 10f)
So
entstand die Lehre vom ewigen und einzigen männlichen
Gott, sowie der ewigen Verdammnis, für alle, die
das nicht glauben wollten. Der Vereinigung in den Fruchtbarkeitskulten
der großen Göttin wurde der Krieg erklärt.
Die Tieropfer für Ba'al, die Schlangenkulte, und
das goldene Kalb des Él waren Jahwe ein Dorn im
Auge. Er mochte keine Rinder. Erst recht keine Stiere.
Weder tot noch lebendig.
Die Männer sollten sich stattdessen ihr Allerheiligstes
beschneiden lassen und so "das Zeichen des ewigen
Bundes mit Gott an ihrem Fleische tragen". Er schuf
eine neue Ordnung, trennte das Gute vom Bösen, so
wie er den Himmel von der Erde und den Tag von der Nacht
getrennt hatte. Jahwe war anders als alle anderen Götter
und anders als die Menschen. Sie sollten sich das klar
machen: Meine
Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege.
So hoch der Himmel über der Erde ist,
so hoch erhaben sind meine Wege über euren Wegen,
und meine Gedanken über euren Gedanken.
(Jes. 55; 8f)
Das
galt besonders für die Frauen. Sie unterstanden von
nun an den Männern als persönliches Eigentum.
Die Göttinnen hatten nichts mehr zu sagen. Für
die Heiden waren die Götter Realitäten gewesen.
Durch Abraham wurde Gott abstrakt. Um
die blutigen, von Fliegen umwölkten Opferaltäre
der alten Mondgötter zu verspotten, entstand durch
ein Wortspiel aus Él, dem Gott Abrahams, und "Ba'al-Zebul",
dem Götterfürsten, ein neuer Fürst der
Finsternis: "Beelzebub", der "Herr der
Fliegen".
*
Bei
den vorislamischen Arabern gab es ebenfalls viele Götter
und Geister. Der Engel Gabriel war der "Mann des
Gottes Él", der Anfang des 7. Jahrhundert
unserer Zeitrechnung in einer Höhle bei Mekka dem
Propheten Mohammed ("der Gepriesene", 570-632)
die Weltanschauung des Islam überbrachte.
Islam bedeutete "Frieden schaffen
durch Unterwerfung unter den Willen Gottes". Frieden
schaffen durch Selbstaufgabe. Durch Kapitulation. Die
Unterweisungen dauerten 22 Jahre (610-632). Eine lange
Zeit. Der Prophet musste erst begreifen, dass es nun keinen
Gott mehr geben sollte außer Gott. Früher war
das anders gewesen. Da hatte es viele Götter gegeben
und viele Göttinnen.
Der
oberste Gott der vorislamischen Araber wurde bereits vor
Mohammed Alláh genannt, was Él bedeutete,
oder Gott. Auch Mohammed's Vater hieß Alláh,
"Abd-Alláh". Er kam kurz nach der Geburt
des Propheten ums Leben. Seine Mutter Ámina starb
sechs Jahre später. Er wurde von Ammen großgezogen
und später unter der Anleitung eines Onkels zum Karavanenführer
ausgebildet. So lernte er auf seinen Reisen durch den
Orient Menschen der verschiedensten Religionen kennen.
Juden, Christen, und alle möglichen Heiden, die der
großen Göttin Opfer brachten.
Die
große Göttin der vorislamischen Araber hieß
"Al-Lat". Sie wurde als Venussterngöttin
verehrt. Ihr Symbol war ein weißer Granitstein.
Zusammen mit der Morgensterngöttin Al-Uzza (Starke,
Gewaltige), und der Abendsterngöttin Manát
(Schicksal) repräsentierten diese drei Frauen die
göttliche Dreifaltigkeit der Töchter Alláhs.
Die übrigen Götter galten seit ewigen Zeiten
als Söhne Alláhs.
Jeder
Gott hatte seinen heiligen Stein. Der interessanteste
Stein von allen war ein kopfgroßer, würfelförmiger,
schwarzer Meteorit, der eines Tages vom Himmel stürzte
und in der Wüste niederging. Sie nannten ihn Ka'aba
(Kaaba), was einfach nur Würfel bedeutet.
Weil alle Menschen diesen Stein sehen wollten, entstand
um das Heiligtum der "Ka'aba" herum das beliebte
Handelszentrum Mekka, das zur Zeit des Propheten Mohammed
von den heidnischen Kuraishiten (Koraisch oder Quraysh)
beherrscht wurde, die den Kindern Alláhs ergeben
waren.
Der
alte Alláh, mit der Seele des Él, hatte
viele Kinder gezeugt, was dem Propheten des neuen Alláh,
mit der Seele des Zarathustra, Probleme bereitete. Nach
einem Bericht des Historikers und Korankommentators Tabari
(Abu Jafar at-Tabari, gest. 923) aus dem 10. Jahrhundert
unserer Zeitrechnung, hatte Mohammed in Mekka, um auch
von den Kuraishiten als Prophet anerkannt zu werden, zunächst
die Fürsprache der drei Töchter Alláhs
empfohlen, um dann am nächsten Tag zu erklären,
der Shaitan (Satan) habe ihm diese Verse in der "Sure
mit dem Stern" (Sure 53;19 ff) auf die Zunge gelegt.
Er konnte sich das nicht anders erklären. Das waren
eindeutig satanische Verse, die sofort geändert werden
mussten, noch bevor sie jemand aufschrieb. Das machte
keinen Sinn. Warum sollte Gott Töchter haben, wenn
nicht einmal die Menschen Töchter haben wollten?
Das wäre doch wirklich ungerecht. So
wurde später, im Einheitsbekenntnis der 112. Sure
noch einmal deutlich gemacht, dass Alláh einmalig
war, und dass er keine Kinder hatte. Weder Söhne
noch Töchter. Auch keine Frauen. Denn:
Sprich:
Er ist der eine Gott,
Der ewige Gott;
Er zeugt nicht und wird nicht gezeugt,
Keiner ist ihm gleich.
(Sure 112; 1-4)
Statt
den satanischen Wünschen der kuraishitischen Herren
von Mekka zu entsprechen, verkündete der Prophet,
der weder lesen noch schreiben konnte, dass sie ihm glauben
müssten, da er der größte aller Propheten
sei und nach ihm keiner mehr kommen würde. Vor ihm
habe es 124.000 Propheten gegeben, deren Reihe er nun
als größter und letzter aller Propheten Alláhs
besiegeln wollte. Schließlich war alles gesagt.
So wurde aus dem Kaufmannssohn Mohammed das Siegel der
Propheten. Eine kluge Idee.
Die
Leute in Mekka glaubten ihm trotzdem kein Wort und verehrten
lieber die Göttin Al-Lat, bis der Prophet im Jahr
622 zornig die Stadt verließ, um sich in dem Ort
niederzulassen, der später Medina genannt wurde,
Stadt des Propheten. Mit dieser Auswanderung, der sogenannten
"hidschra" (hadsch) des Mohammed im Jahr 622,
sollte die islamische Zeitrechnung beginnen. In Medina
gab er neue Weisheiten von sich und führte schließlich
den gerechten heiligen Krieg ein, um das verdorbene Mekka
mit dem Schwert zum rechten Glauben zu führen und
den heiligen Schrein der Ka'aba zum Heiligtum des Islam
zu erklären.
Den gerechten heiligen Krieg gab es bereits 150 Jahre
vor der Geburt des Propheten Mohammed (570/71). Das war
eine christliche Erfindung. Der Kirchenvater Augustinus
hatte es zur heiligen Pflicht erklärt, zum Lobe des
Herrn Jesus Christus die Ungläubigen zu töten.
Der größte und letzte aller Propheten war von
der Idee begeistert. So wurde der Islam erfunden. Mit
Lügen und Gewalt. Frei nach dem christlichen Vorbild.
In Wirklichkeit gab es keinen gerechten oder gar heiligen
Krieg.
Mit
freundlicher Genehmigung des Autors
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Raphael Rabenherz
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