DIREKTKUNST (1987)
von Wolf Spemann


Die Apokalyptiker

Die Apokalyptiker beschreiben die allgemeine Lage immer präziser und erbringen den Nachweis, daß sie - leider - nur allzu recht haben. Seit den dreißiger Jahren wird zunehmend mehr Menschen bewußt, daß wir weltweit auf eine Krise zusteuern, die Ende oder Neuanfang sein wird. Der Soziologe Hans Freyer spricht von der „Schwelle der Zeiten“ und vergleicht die Krise unseres Jahrhunderts mit dem Umbruch, den die Seßhaftwerdung der Menschen bedeutete. Der Kulturphilosoph Jean Gebser stellt fest, daß wir am Übergang der perspektivischen zur aperspektivischen Zeit leben und es darauf ankommt, ob uns der Wandel vom mentalen zum integralen Bewußtsein gelingen wird.

Der Physiker Fritjof Capra gibt zusammen mit Wissenschaftlern anderer Disziplinen das Buch ,,Wendezeit - Bausteine für ein neues Weltbild“ heraus. Darin schreibt er, daß ein Denkzeitalter zu Ende geht, das mit der Frührenaissance begonnen hat und von Descartes entscheidend geformt wurde.

Der Neurologe Hoimar von Ditfurth veröffentlicht das Buch ,,So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen - Es ist soweit.“ ,,Krieg und Zusammenbruch der irdischen Biosphäre, das sind die apokalyptischen Reiter, mit denen wir es heute zu tun haben“. Die Art Mensch steht vor dem Aussterben, weil sie durch ständig wachsende Vermehrung und den Wahn des ungebrochenen Fortschritts sich selbst die Lebensgrundlagen geraubt hat.

Der Graphiker Horst Janssen schreibt und zeichnet das Heft ,,Wenn es denn sein muß laßt uns doch sterben.“ Auch er sieht keine Zukunft mehr, weil es zwischen Überbevölkerung und Plutoniumwirtschaft keinen Ausweg zu geben scheint.

Die Zahl der warnenden Stimmen läßt sich fortsetzen. Sie alle nehmen in Kauf, als Miesmacher verschrieen zu werden, weil die Mehrzahl von uns lieber mit der Unwahrheit materiell etwas besser lebt, als sich die Wahrheit einzugestehen und auf etwas Konsum zu verzichten. Nur so wäre eventuell noch einiges zu retten.

Ich will es in einem Bild zusammenfassen: Die zivilisierten Völker gleichen einer Horde Halbstarker, denen es gelungen ist, einige Autos zu bauen. Damit fahren sie wie die Wahnsinnigen um die Wette, und es ist nur die Frage, ob sie sich anrempeln, oder ob sie vor den nächsten Baum fahren, ob ihnen der Sprit ausgeht, oder ob sie gerade noch rechtzeitig zur Vernunft kommen, die Geschwindigkeit drosseln und über Sinn und Verwendung ihrer Autos nachdenken. Letzteres ist die einzige Chance.

Die Hoffnung

Die Hoffnung dürfen wir nicht aufgeben. In Gedanken an die jüngere Generation finde ich die Äußerung „nun laßt uns denn sterben“ nicht tragbar. Wenn wir auch neben den Positivisten, Utilitaristen und den Verdrängern noch in der Minderheit sind, so haben wir den Jüngeren gegenüber doch die Verpflichtung, alles uns mögliche zu unternehmen, um den Kollaps zu verhindern.

Es gibt auch überraschende und positive Anzeichen. Noch nie in der Geschichte hat es weltweit Gruppierungen gegeben, die von der Basis her gewachsen sind, international funktionieren, allen Regierenden lästig sind und dennoch an Macht laufend zunehmen, wie amnesty international und Greenpeace.

Es könnte auch sein, daß das menschliche Leben auf dem Planeten durch eine Kombination von Unfällen, Krankheit und Unfruchtbarkeit vor dem Kollaps durch Überbevölkerung gerettet wird, den von Ditfurth kommen sieht. Man denke nur an Verkehrstote, an Harrisburg und Tschernobyl, an Seuchen wie Aids oder an die zunehmende Sterilität der Männer in den Industrienationen. Diese Feststellung ist für die Betroffenen grausam, aber auch für die, die übrigbleiben.

Wenn der gesamte Vorgang zu einer Bewußtseinsmutation führt, so wäre das die Rettung für den stark geplünderten Planeten. Heute wird rund um den Erdball an den Hochschulen Information gesammelt und Verstand geschult. Wer ver-steht, der be-steht auf seiner An-sicht, auch wenn sie nur eine Teil-sicht ist. „Die Sonne der Ratio“, schreibt Erhart Kästner, „es ist eine schwarze Sonne geworden. Die Welt sollte ausgerechnet, ausgeforscht und verfügt sein, in Besitz genommen. Doch in einem Wortsprung und Sinnsprung wurde aus dem Besitz ein besessen.“

In Zukunft wird an Hochschulen hoffentlich mehr Vernunft gelehrt. Sie kommt von vernehmen, hinhören, was im Blick auf die ganze Erde von uns verlangt wird. Wissenschaftliche Entscheidungen ohne ethische Anbindungen sind nicht mehr zu verantworten. Wenn dann auch Religionsführer und Ideologen einsehen, daß die Predigt zugunsten der grenzenlosen Vermehrung vor keinem Gott und keiner sonstigen Instanz mehr zu verantworten ist, dann könnte die aperspektivische Zeit beginnen und die Menschheit durch ein weniger egozentrisches, dafür aber integrales Bewußtsein in eine neue Phase ihrer Existenz hinüberwechseln; „... sofern man nicht davon ausgeht, daß die Laufbahn der Menschen beendet ist“ (Leroi-Gourhan), wird es schnell notwendig sein, daß diejenigen die Mehrheit bekommen, die sich bewußt dazu entschließen, ihren Lebensstil zu ändern. Der Mensch der nahen Zukunft wird vor der Aufgabe stehen, das Problem des Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft völlig neu zu durchdenken, sich konkret der Frage seiner numerischen Dichte und seines Verhältnisses zur Tier- und Pflanzenwelt zu stellen.“ In diesen Worten des bedeutenden französischen Paläontologen Andre Leroi-Gourhan sind alle Forderungen der Gegenwart enthalten.

Das perspektivische Zeitalter

Das perspektivische Zeitalter - Gebser nennt Giotto als ersten Vorläufer - hat den westlichen Menschen mehr noch als die davor liegende unperspektivische Zeit zum Augenwesen mit Überbetonung der Ratio und des Ego werden lassen. Gebser nennt seine Bewußtseinsstufe mental und grenzt sie von den archaischen, magischen und mythischen Strukturen ab. Das ist jedoch nicht so zu verstehen, daß die zeitlich spätere Bewußtseinsmöglichkeit die frühere ablöst. Wir tragen vielmehr die früheren Bewußtseinsformen in uns, auch wenn heute das mentale Bewußtsein dominiert.

Herbert Read hat bereits 1964 darauf hingewiesen, daß sich auf unseren Fußballfeldern und bei ähnlichen Gelegenheiten heutiger Massenveranstaltungen alle Anzeichen der Magie nachweisen lassen. Freud und auf ihm bauend C. G. Jung haben hinreichend nachweisen können, „... daß die mythische Haltung... noch immer... in uns weiterwirkt.“

Wenn wir heute an der Schwelle zu einem neuen, dem aperspektivischen Zeitalter stehen, kommt es darauf an, die Zeichen zu erkennen und die Absprungbasis so stabil wie möglich anzulegen. Dazu gehört von seiten der bildenden Künstler, daß sie ihre Aufgabe in diesem Wandlungsprozeß begreifen und ausfüllen.

Allgemeine Funktionen der Kunst

Allgemeine Funktionen der Kunst gibt es viele. Die Kunst dient der Identifikation, der Repräsentation und gelegentlich der Therapie. Sie hält den Menschen den Spiegel vor, sie kritisiert oder sie schmückt und anderes mehr. Sie fördert die Entwicklung der Sinne und gibt deren Schulung einen Maßstab. Sie schafft ständig eine Veränderung der Formsprache und bewirkt dadurch, daß jede Zeit ihren eigenen Formenkanon besitzt. Schon heute erkennen wir im Rückblick die fünfziger Jahre nicht nur an den Nierentischen, sondern an der Gesamtheit bevorzugter Details.

Eine Aufzählung der Funktionen der Kunst könnte fortgesetzt werden, ist aber hier nicht vonnöten. Wir haben seit Johann Joachim Winckelmann, dem Begründer der Kunstgeschichte, seit Gotthold Ephraim Lessing, dem Vater der Kunstkritik, und seit Conrad Fiedler, dem ersten Kunsttheoretiker moderner Prägung, gelernt, die Erscheinungen der Kunst zu benennen und zu ordnen, so daß wir uns darüber einigermaßen verständigen können. Es fällt immer noch schwer genug, was man an den sprachlichen Blüten mancher Feuilletonseiten leicht erkennen kann, und es bleibt ein beachtlicher Teil der Bildkünste, der sich überhaupt nicht verbal fassen läßt.

Die zu Anfang dargestellte geschichtliche Situation macht eine Verlagerung künstlerischer Aufgaben notwendig. Alle oben aufgeführten Funktionen bleiben gleichwohl erhalten, aber darüber hinaus muß die Kunst dem, der sie herstellt, wie dem, der sie wahrnimmt, dazu verhelfen, die indirekten Lebensweisen zu überwinden.

Unsere Lebensvollzüge

Unsere Lebensvollzüge werden von Jahr zu Jahr indirekter. Von den Verkehrsmitteln bis zu den Kommunikationsmitteln, von den politischen Möglichkeiten des Einzelnen bis zu den politischen Entscheidungen wirken Mächte und Gefahren, denen wir ausgesetzt sind, ohne es direkt zu spüren. Nur indirekt können wir sie wahrnehmen, weil wir uns im Laufe des perspektivischen Zeitalters und insbesondere in den letzten 100 Jahren von einer auf die materielle Beherrschung der Natur angelegten Technisierung haben mitreißen lassen. Nach Tschernobyl ist vielen plötzlich bewußt geworden, daß wir die größten Gefahren, die uns auflauern, weder riechen noch sehen, weder hören noch schmecken. Was den Physikern in den zwanziger Jahren bewußt wurde, das muß nun jeder Laie um des Überlebens willen begreifen: die Naturwissenschaft ist an eine Grenze gelangt, jenseits derer auch den besten Fachleuten keine „Anschauung“ mehr möglich ist. Heisenberg fragte als 18 jähriger einen älteren Studenten, wie das sein würde, wenn die Physik erst Einblick in die inneren Zusammenhänge der Atome bekommen könne. Der Kommilitone winkte ab. „Wenn man sie aber direkt sehen kann?“ „Man wird sie nie sehen können, sondern nur ihre Wirkungen.“ Nicht einmal in der Vorstellung der Naturwissenschaftler kann eine ,,Anschauung“ mehr gelingen. Auf wirtschaftlichem Gebiet ist es nicht viel anders. Die sichersten Methoden der Werbefachleute sind nicht die offenen Anpreisungen einer Ware, sondern das feine Spinnennetz kaum sichtbarer Fäden, in denen wir uns verfangen, ehe wir uns dessen bewußt sind. Die indirekte Werbung ist die sicherste, weil wir ihr am hilflosesten ausgeliefert sind.

Noch empfinden die meisten von uns eine Antipathie - mindestens eine Unsicherheit -, wenn wir zu Indirektheiten verleitet werden. Das läßt sich an folgender Reihe beobachten:
• direkte Rede von Angesicht zu Angesicht,
• eine Rede miteinander per Telefon,
• eine Rede auf einem Telefonanrufbeantworter.

Allein das Bewußtsein, daß uns eine Maschine „zuhört“ statt eines Menschen, läßt uns anders reagieren.

Es geht mir nicht darum, diese technischen Errungenschaften abzulehnen oder gar zu verteufeln. Aber wir müssen klar erkennen, was in uns vorgeht, wenn wir die moderne Technik einsetzen, und wir müssen lernen, sie gezielter, verantwortungsbewußter und dementsprechend unter anderen Vorzeichen zu verwenden. Die direkt wirkenden Künste können helfen, unser Bewußtsein zu schulen, weil sie uns erlauben, unsere Sinne zur schärferen Wahrnehmung und zur Kontrolle einzusetzen.

„Der ernsthafte Künstler ist der einzige Mensch, der der Technik ungestraft begegnen kann, und zwar nur deswegen, weil er als Fachmann die Veränderung in der Sinneswahrnehmung erkennt“ (McLuhan). „Ernsthaft“ ist in diesem Zusammenhang vor allem der, der durchschaut, was in der Welt geschieht, und der in diesem Geschehen seine eigene Aufgabe erkennt. In der Kunstpraxis muß er differenzieren lernen. Ein Beispiel: eine Kugel, die ich sehe und ergreife und deren Material ich möglicherweise noch am Geruch erkennen kann, gibt mir sinnenhaft Sicherheit.
Eine Kugel, die in einem der modernen Medien auf mich zufliegt, obgleich nur der optische Eindruck das so scheinen läßt, ist eine effektvolle Illusion mehr unter vielen, die ich im Alltag der Großstadt dauernd erlebe - ob bei Lichtreklamen oder anderen optischen Informationen ist gleichgültig. In diesem Beispiel ist der Unterschied zwischen direktem und indirektem Erleben offenkundig. In vielen anderen Fällen ist er weit schwerer zu durchschauen, und es fordert ein geschärftes Bewußtsein, ihn zu erkennen, um Konsequenzen ziehen zu können.

Auf uns kommt zur Zeit eine Welle der Computertechnologie zu. Sie wird vor allem von der Großindustrie und dem Militär vorangetrieben. „Der fortbestehende militärisch-industrielle Druck in Richtung Rationalisierung, Disziplinierung und letztlich Entmenschlichung der Arbeit gehört zu den Grundpfeilern der lnformationstechnologie“ (Roszak). Sie wird auch von den großen Parteien der Bundesrepublik gefördert, und es gibt offenbar nur wenige Politiker, die Durchblick genug haben, dieses Kräftespiel zu durchschauen.

Die Menge der „harmlosen“ kleinen Heimcomputer und das SDI-Programm scheinen wenig gemein zu haben. ,,Das Verbindungsglied ist die Psychologie des Kriegsheldentums, die chauvinistische Grundlage des Nationalstaatensystems. Dieser Faszination von männlicher Gewalttätigkeit...“ (Roszak) sind wir zur Zeit noch ausgesetzt. Die Hoffnung, daß hier die Frauenbewegung nach 10000 Jahren Patriarchat einen schnellen Wandel bringen könne, wird erst ernst zu nehmen sein, wenn die Frauenbewegung begriffen hat, daß es nicht die Aufgabe der Frau sein kann, männlicher als jeder Mann zu sein.

In „alternativen“ Kreisen wird häufig auf Rückzug in eine romantische Nostalgiewelt gesetzt; aber es gibt kein Zurück. Wir brauchen auch nicht weniger, sondern höhere, besser ausgebildete, aber anders ausgerichtete Intelligenz. Eine Verlagerung des Denkens tut not.

„In den letzten zehn Jahren haben wir eine Unmenge von Wissen über die Arbeitsweise der beiden kortikalen Hemisphären des Gehirns hinzubekommen. Die linke Hemisphäre... ist der Sitz unseres Verstandes und kontrolliert jene Tätigkeit, die wir gewöhnlich dem Bewußtsein zuschreiben. Jede Hemisphäre nimmt im wesentlichen den selben sensorischen Input auf, verarbeitet ihn aber auf unterschiedliche Weise... Die linke Hemisphäre kodiert die eingehenden Informationen in verbaler Form, und sie kommt durch logische, analytische Schritte zu ,vernünftigen‘ Schlußfolgerungen. Die rechte, nicht dominierende Hemisphäre macht eine holistische oder Gestalt-Synthese. Sie kommt zu Schlußfolgerungen aufgrund nonverbaler Inputs, ohne deduktive Ableitung“ (Budzynski).

Von diesen beiden Hemisphären ist seit 400 Jahren unentwegt die linke bevorzugt geschult worden. Das ganzheitliche Denken wurde dementsprechend vernachlässigt. Die Folge war, daß uns hohes, aber isoliertes Fachwissen ohne Blick und Verantwortung für das Ganze in den derzeitigen Engpaß getrieben hat. Was sich im Großen als Gefahr für das Leben auf diesem Planeten ankündigt, zeigt sich nicht weniger in den Formen des Zusammenlebens einzelner Menschen. Die „Hypertrophie des Sehsinns“ (Berend) hat darüber hinaus unser Verhältnis zur Gewalt verändert. Schon „Aristoteles hat beobachtet, daß Blinde verständiger sind als Taube, denn das Gehör hat einen direkten Einfluß auf die Bildung des sittlichen Charakters, was für das Geschaute nicht unmittelbar gilt“. Noch nachhaltiger wirkt der Tastsinn, der „Sinn der Mitte“ (Spemann) auf den Charakter, nur ist der Tastsinn heute häufig reduziert.

Schon als kleine Kinder lernen wir, was wir an anderen sehen, auf uns selbst zu übertragen. Wir sehen einen anderen leiden, hören ihn klagen und ahnen, daß es menschliche Pflicht ist, zu helfen. Schiller hat das dichterisch in Worte gefaßt: „Um uns zu teilnehmenden, hilfreichen, tätigen Menschen zu machen, müssen sich Gefühl und Charakter miteinander vereinigen... Wie können wir bei noch so lobenswürdigen Maximen billig, gütig und menschlich gegen andere sein, wenn uns das Vermögen fehlt, fremde Natur treu und wahr in uns aufzunehmen, fremde Situation uns anzueignen, fremde Gefühle zu den unsrigen zu machen?“
Der Prozeß der Einfühlung, d. h. hier des Mitleidens, läuft von unseren Sinnen aus, mit denen wir das Leiden der anderen Menschen wahrnehmen, über unser Körpergefühl, auf das wir übertragen, was sich vor unseren Augen und Ohren abspielt, bis zu der Instanz, die ich (im Sinne Max Schelers) den Geist des Menschen nennen möchte. Davor haben wir uns zu verantworten, und ihm haben wir auf die Frage zu antworten: Warum hilfst Du nicht!

Natürlich kann dieser Geist fanatisiert sein, kann sadistisch verkommen sein oder gar nicht erst dahin entwickelt worden sein, daß er die hier erwartete Funktion ausüben soll. Dergleichen Verhaltensweisen waren aber bislang innerhalb der menschlichen Lebensgemeinschaften die Ausnahmen.

Diese Steuerung von den Sinnen über das eigene Körpergefühl zum Geist des Menschen scheint schon heute bei Kindern und Jugendlichen nicht mehr selbstverständlich zu sein. Sie können den Prozeß abblocken, denn sie sind gewohnt, Gewalt am Fernseher oder am Videogerät zu sehen und zu hören, ohne mitzuleiden. Der tägliche indirekte Umgang mit der Gewalt hat sie abgestumpft. Dem wäre nur zu begegnen, indem die Programme nicht nach Einschaltquoten, sondern nach ethischen und künstlerischen Maßstäben verantwortet würden. Aber das führt zu weit von meinem Thema weg.

Die Lage der Kunst nach 1945

Die Lage der Kunst nach 1945, speziell in der Bundesrepublik, war durch einen großen Nachholbedarf gekennzeichnet. Er ist inzwischen längst gedeckt. Auch die Welle der Enttabuisierungen ist vorüber: alles ist erlaubt, nahezu nichts schockiert mehr. In hektischer Folge wechseln die Erscheinungsbilder der Avantgarde. Die Ausreifung künstlerischer Arbeit ist zweitrangig geworden. „Die Kunst ist frei, den Rest regelt die Polizei.“

Die blinde Selbstüberschätzung mancher Galeristen, letztendlich würden sie aus einem Gegenstand erst „Kunst“ machen, indem sie ihn vermarkten, hat vielleicht den Markt belebt, aber keineswegs die Kunst selbst gefördert.

Der Beitrag der Bildkünste

Der Beitrag der Bildkünste zur Überwindung des derzeitigen Engpasses und zum Einstieg in das aperspektivische Zeitalter liegt in der Bewußtmachung indirekter und der Förderung direkter Lebensvollzüge. Die Bezeichnung „Direktkunst“ ist neu, nicht jedoch der Gedanke. Er hat, wie die meisten Ideen, bis sie zur Ausreifung und verbalen Formulierung gelangen, eine weit zurückreichende Geschichte. Auf der Suche nach seinen Anfängen stößt man auf die Reihe derjenigen, die seit Descartes darauf hingewiesen haben, daß der Mensch bei allen Vorteilen der voranschreitenden Zivilisierung die Bindung an die Basis nicht aus den Augen verlieren darf. Um 1800 ist da insbesondere Johann Gottfried Herder zu nennen. Mit zunehmender Technisierung wuchs in dem darauf folgenden Jahrhundert die Bedeutung des Sehsinns innerhalb des menschlichen Wahrnehmungsapparates. Da wir durch keinen der anderen Sinne so schnell Signale aufnehmen können und die Zeit eine immer größere Rolle spielt, war es interessant herauszufinden, wo die Grenzen menschlichen Gestaltens gesetzt sind, wenn der Sehsinn von Geburt an fehlt. Die Forschungen von Révész ergaben 1944 folgenden Befund: „Wenn der Blindgeborene plastisch gestaltet, dann fühlt er sich in jene Stimmungs- oder Gefühlswelt ein, die er in der Figur verkörpern will. Diese Einfühlung löst Körperempfindungen aus, die unmittelbar durch die ausdrucksfähige Hand gestaltbildend wirken.“ Was Révész bei der Arbeit mit Blinden herausfand, hatten andere durch die Beobachtung Sehender entdeckt und Folgerungen daraus gezogen. Der Anthropologe Arnold Gehlen setzte 1940 für die Beurteilung des Menschen, seiner Natur und seiner Stellung in der Welt in seinem gleichnamigen Buch neue Maßstäbe. Für unser Thema ist sein Nachweis von Bedeutung, daß nur das Tastsystem und das Laut- Hörsystem zu selbstempfindender Eigentätigkeit führen und sogenannte „Kreisprozesse“ auslösen.

Der Philosoph Helmut Plessner hat den Kreisprozeß zwischen sehendem Auge und tastender Hand als Inbegriff der Nähe und Distanzlosigkeit bezeichnet: „Das Auge führt die Hand, die Hand bestätigt das Auge.“ Das klingt unbedeutend, aber dahinter steht die Beobachtung, daß ganzheitliches Wachstum des Menschen nur durch das Zusammenspiel mehrerer seiner Sinne optimal gefördert wird, während die Überbetonung des Sehsinnes und die Reduktion der Handbewegungen auf das Drücken von Knöpfen eine „Verkümmerung der Lebensquellen“ zur Folge hat, wie der Biologe Adolf Portmann 1973 schrieb. Er stellt dem „vollen Erleben“ das „abstrakte Wissen“ gegenüber und weist auf die Gefahr hin, die entsteht, wenn diese beiden zu sehr auseinander gehen. „Das paradox Erscheinende muß gelingen: in einer Zeit, die mit höchster Anstrengung auf Leistungen der sekundären Weitsicht hinarbeitet, in dieser technischen Zeit das so anders geartete primäre Weiterleben recht aufblühen zu lassen.“

Was die „Leistungen der sekundären Weitsicht“ auf anderen Sektoren hervorbrachten, zeigt ein ähnliches Bild.

Einige Jahre nach Portmanns Äußerungen hat Rudolf L. Schreiber auf dem 1. Deutschen Unternehmertag im Oktober 1981 das Problem sehr offen ausgesprochen: „Die perverse Entwicklung unseres Systems wird überall deutIich.“ „Die Playboy-orientierte Wegwerfmentalität des amerikanischen Managements war ein Schritt in die falsche Richtung.“

In der Kunst zeigte sich der Höhepunkt dieser Entwicklung in der Verkehrung von Mensch und Maschine bei Andy Warhol und anderen, für die er stellvertretend erklärte: „Maschinen haben weniger Probleme. Ich wäre gerne eine Maschine, Du nicht?“ Dennoch wurde dadurch niemand abgeschreckt.

Unsere Kunstmuseen sind auf die Gunst der Gesellschaft erpicht — in den USA sogar finanziell davon abhängig —, und so verwundert es nicht, daß die Pop Art schnell Eingang bei ihnen fand. Sie war genauso distanziert wie die Gesellschaft, die gleichzeitig eine Phase der sexuellen Enttabuisierung durchmachte. „Ding und Sexsymbol sind eins geworden, wie es Marilyn Monroe verwünschte“ (Salzmann).

Während sich die Direktkunst andernorts schon ankündigte, stand die „documenta 7“ 1982 weitgehend noch unter dem Zeichen der Weiterentwicklung dieses Positivismus, der in manchen Äußerungen fatal an die Gewalthymnen der Futuristen erinnert. Jack Goldstein schrieb zu seinen Bildern u. a.: „Kunst und Krieg benutzen kalte Logik, um die Vorstellungskraft zu lähmen.“ Solche Gedanken erwachsen aus einer Weltauffassung, die der Inbegriff INDIREKTEN LEBENS ist: „Technologie übernimmt sämtliche Funktionen für uns, so daß wir keine Erfahrungsgrundlage mehr benötigen“ (Goldstein). Aber es fanden sich auf dieser und der vorhergehenden documenta auch weniger positivistische Tendenzen.

Gleichzeitig mit der Pop Art entstand der „Spazialismo“ des Argentiniers Lucio Fontana. Bezeichnenderweise wurden seine Plastiken 1981 in einer der ersten deutschen Tastgalerien ausgestellt. Joachim Büchner schrieb zu dieser Ausstellung: „Daß wir heute die traditionelle Sehweise durch eine >Tastgalerie< in Frage stellen, hängt zweifellos auch mit einem geänderten, direkteren Verhältnis zur modernen Kunst und zu den Problemen kreativen Schaffens, der Beteiligung am Werkprozeß zusammen.“ Bezeichnend ist auch, daß Fontanas Plastiken im Museum wie Fremdkörper wirkten. „Aus prähistorischer Zeit, als die Erde noch auf ihrer gesamten Oberfläche vulkanisch aktiv war, scheinen diese Formen auf uns gekommen zu sein. Nun müssen sie sich in ihrer neuen Umgebung behaupten. Gegenüber dem Museumsraum treten sie dabei in ein Spannungsverhältnis, mit der Natur verbinden sie sich zu einer Einheit.“ Das scheint mir symptomatisch für eine veränderte Stellung des Menschen und seiner Kunst zur Natur.
Einige der Aktionen der siebziger und Anfang der achtziger Jahre haben sehr direkte Kontakte zwischen Publikum, Künstler und Gestaltungsmaterial zustande gebracht. Andere sind im Aktionismus steckengeblieben, weil sie offenbar aus dem Gefühl entstanden waren, ein Bedürfnis befriedigen zu wollen, ohne daß den Aktionisten hinreichend bewußt war, was mit der Aktion im eigenen wie im Bewußtsein der Teilnehmer erreicht werden sollte.

Ähnliche Einschränkungen gelten für die Einschätzung kinetischer Kunst. Kinetik, die reale Bewegung und damit die Zeit den plastischen Künsten hinzufügt, ist eine wesentliche Bereicherung. „... Gebilde, die durch Eigenbewegung Formwandlungen zeigen, im Spiel mit dem Gleichgewicht, pendelnd, kreisend, federnd, schwingend oder in kombinierten Mechanismen... werden bewegt durch Luftströmungen (Calder, Rickey)... durch Elektromotoren... auch unter Ausstrahlung wechselnden Farblichts (Schoeffer), schließlich durch elektrische Sensoren oder Programmierung.“ Diese Aufreihung in Gressiekers — im übrigen so interessanten wie aktuellen — Buch, nennt direkt und indirekt wirkende kinetische Kunst ohne Absatz nebeneinander. Gressieker hat bereits 1955, angeregt u. a. durch Jean Gebser, die Grundlagen für sein Buch erarbeitet und damit den ersten Schritt auf die Direktkunst hin getan.

Den zweiten Schritt, der danach fragt, ob alles Machbare auch sinnvoll ist und uns hilft, den Engpaß zu überwinden, in den uns Positivismus und Utilitarismus gebracht haben, ging er nicht.

Die Forderungen nach direkten Denk- und Handlungsweisen in den bildenden Künsten als Antwort auf die indirekten Lebensvollzüge, die unsere technische Welt mit sich bringt, stellt sich in den anderen Künsten ebenso: ein Schauspieler, der sich nicht frei bewegen kann, weil seine Gestik dadurch eingeengt wird, daß an mehreren Stellen seines Körpers Mikroports angeklebt sind, wird zur Karikatur seiner selbst.

Filme vermitteln uns Illusionen. Sie gehören ihrem Wesen nach zu den indirekt wirkenden Künsten. Aber selbst in diesem Medium gibt es die künstlerische Entscheidung zur Direktkunst. H. L. Rohleder hat einen Film mit dem Titel „Hommage à Walter Benjamin“ gedreht. Er ist so angelegt, daß er von Aufführung zu Aufführung vor den Augen des Betrachters verbrennt. Wenn er erneut aufgeführt werden soll, muß er mehrfach geklebt werden und wird dadurch entsprechend kürzer. Die Bewegung auf der Leinwand und die Veränderung des Filmstreifens sind einmalige Prozesse. Bis hin zum Geruch des verbrannten Filmmaterials wird die übliche lndirektheit des Mediums aufgrund der künstlerischen Idee überwunden.

Auch heutige Rauminstallationen zeigen die ganze Breite zwischen indirekt wirkenden Künsten und der Direktkunst. Sie existieren nebeneinander, fallen bisher noch unter den gleichen Begriff „Rauminstallation“ und sind dennoch, bezogen auf das zentrale Problem der Gegenwart, grundverschieden angelegt. Der eine erreicht starke Effekte durch Lichtspiele, Geräusche und Computergesteuerte Vorgänge, so daß der Besucher überwältigt ist von dem, was auf ihn einstürmt. Dabei hat er an keiner Stelle der Installation den Durchblick. Im Gegenteil, er wird veranlaßt, auch hier zu konsumieren, und wenn er Knöpfe drücken darf, so löst er damit auch nur auf Entfernung indirekt Effekte aus. Seine tägliche Welt voller indirekt funktionierender Aktionen ist um weitere bereichert.

Im anderen Fall — man spricht auch da von Rauminstallation — ist alles, was zu sehen, zu riechen, zu hören oder zu tasten ist, für ihn durchschaubar, in seinem Aufbau direkt erkennbar. Toni Gragg hat eindeutig Stellung bezogen: „Es ist sehr wichtig, Erfahrungen erster Ordnung mit Dingen/Bildern — Sehen, Berühren, Riechen, Hören — zu machen und diese Erfahrungen festzuhalten. Die Kunst ist dafür gut.“

Joseph Beuys war die politische Folge solcher Kunst zu gering; er wollte mehr und direkter politisch wirken, weil er unter den lndirektheiten, Distanzen und der Undurchschaubarkeit unserer gesellschaftlichen Verfilzung litt. Wahrscheinlich hätte er sich den Worten des Frankfurter Philosophen Bruno Liebrucks angeschlossen: „Die meisten Politiker lügen mit der Wahrheit, d. h. mit der Zusammenstellung von Tatsachen, die uns dazu bringen sollen, die von ihnen — den Politikern — gewünschten Schlüsse zu ziehen, und zwar so, daß wir uns einbilden, sie selbständig zu vollziehen. Dagegen versucht Philosophie und Dichtung, wie alle Kunst, zu einer Wahrnehmung zu verhelfen, die mit Phantasie getränkt ist.“

Beuys wollte nicht nur ein direkteres Einwirken der Kunst auf die Menschen, er wollte die „direkte Demokratie“ unter Ausschaltung der Parteibürokratien. Er hatte den Fluch der großen Distanz durchschaut, an der alle Institutionen leiden. „Der Befehlende ist von der tatsächlichen Exekution seiner Entscheidungen räumlich und zeitlich weit entfernt; es ist ihm erspart, die Folgen seiner Anordnungen mit ansehen und mit anhören zu müssen...“ (Hacker). An diesen isolierenden Distanzen wird sich in der Massengesellschaft auf vielen Gebieten nur wenig ändern lassen. Das Gesetz der Masse steht dagegen. Aber die Kunst ist frei. In der Kunst haben wir die Wahlmöglichkeit nicht nur alle vier Jahre.

Bisher hat die Kunstwissenschaft — bei aller Problematik der Zuordnung einzelner Künstler — seit Anfang dieses Jahrhunderts neben anderen Ansätzen „zwei bis in die Gegenwart führende Stränge“ (Busche) aus der Entwicklung der Plastik herausgelesen. „Der eine beginnt mit Picasso, der andere mit Duchamps.“

Diese und ähnliche Einteilungen verlieren angesichts der Direktkunst an Bedeutung. Sie werden nicht aufgehoben, aber zweitrangig. Der Beginn des aperspektivischen Bewußtseins verlangt andere Denkkategorien. Zum Beispiel hatte die Auseinandersetzung um den Vorrang der realistischen, der mehr oder weniger abstrahierten und der konkreten Kunst lange Zeit große Bedeutung. Sie ist schon jetzt zurückgetreten gegenüber der Frage, wer mit welchen Mitteln sich selbst und seinen Mitmenschen durch den Umgang mit Kunst zu einem direkteren Lebensbezug verhelfen kann. Das ist aber mit dem einen wie dem anderen Stilprinzip möglich.

Damit ist der Unterschied zwischen der gegenständlichen, der mehr oder weniger abstrahierten und der konkreten Kunst nicht gleichgültig geworden. In Krisenzeiten kommt es darauf an, die Aussagen so klar und eindringlich wie möglich zu machen. Was in der Stoßrichtung klar und eindringlich ist, muß darum nicht plakativ und vordergründig sein. Sofern es sich um Kunst handelt, ist diese immer vielschichtig. Konkrete Kunst aber ist unverbindlich. Sie gibt auch bei höchster künstlerischer Qualität dem Rezipienten allzu breite Interpretationsmöglichkeiten. Das ist inhaltlich unter Umständen von Nachteil. Die konkrete Kunst ist eine Fachsimpelei unter Spezialisten in Sachen Form und Farbe geworden: auf hohem Niveau, aber geschichtlich jenseits des Höhepunktes. René Magritte hat bereits danach gehandelt, aber „in dieser eindeutigen, ja dogmatischen Hervorhebung des Was gegenüber dem Wie gerät Magritte in Konflikt mit beinahe allen herkömmlichen Glaubenssätzen der Moderne, unterscheidet er sich prinzipiell von nahezu allen seinen Zeitgenossen.“

Manche Aktionen leben von der Macht der direkt miterlebten Geste. Wenn solche Performances über Video oder Fernsehen verbreitet werden, dann geht durch die Vermittlung dieser zwischengeschalteten Medien die Kraft und Ausstrahlung der Aktion wieder verloren.
Annegret Soltau hat 1976 die Aktion „Los-lösung“ durchgeführt. Es wurde eine Video-Aufzeichnung produziert. Der Betrachter weiß später, wieviel Personen mitgewirkt haben, welche Fäden im Raum wie gespannt waren usw. Das aber, was solche Aktionen zur Direktkunst werden lassen kann, läßt sich über das indirekte des Videobildes nicht vermitteln, denn entweder ist der Filmer selbst ein Künstler, dann verformt er die Handlung zu einem neuen, andersartigen Kunstwerk, dem die Merkmale der Direktkunst gerade fremd sind, weil filmische Leistungen im Vordergrund stehen; oder er ist ein Stümper, dann bleibt von der Vitalkraft solcher Minuten nichts übrig.

Noch schwieriger liegen die Dinge bei Werken der Holographie. „Die Holographie wird eine Umwälzung in Wissenschaft, Technik und Kunst bewirken, die sich heute nur Menschen mit reicher Phantasie vorstellen können.“ Vom Wesen der Sache her ist sie der aperspektivischen Struktur und dem integralen Bewußtsein in ihrer technisch bedingten Ganzheitlichkeit auf das engste verwandt. Gleichzeitig aber schafft sie wahrscheinlich in Kürze die indirektesten Kunstformen, die man sich denken kann. Spätestens in der Auseinandersetzung mit der Holographie wird deutlich, daß wir an der Wende vom perspektivischen zum aperspektivischen Zeitalter mit den bisherigen Begriffen und Kategorien nicht mehr weit kommen.

Darum bleibt uns nur:
• der Wandlung gegenüber vorurteilslos offen zu sein,
• kritisch die Entwicklung zu verfolgen,
• Ideen zum Widerstand zu entwickeln, wo es Not tut,
• „mit brennender Geduld“ an den dringend erforderlichen
Veränderungen zu arbeiten und
• zugleich Halt zu suchen.

Der ist unter anderem dort zu finden, wo wir Menschen unsere Sinne ausnahmslos ins Spiel bringen können und die direkte Begegnung mit der Kunst suchen als dem freiesten, was der Geist schafft und die Gesellschaft zuläßt.



Aus dem Katalog: Wolf Spemann – DIREKTKUNST – Plastiken – Objekte.
1. Auflage 1987


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